|
Als
sich die Anwohner um 1300 auf den Dimberg zurück zogen, blieb
ihre Pfarrkirche als einziges Zeugnis einer 600 Jahr dauernden
Besiedlung zurück. Auch nach dem Bau der neuen Pfarrkirche
blieben die Heidesheimer ihrem Patron und Nothelfer St. Georg treu.
Allein die Namensliste der alten Pfarrbücher belegt diese
Verbundenheit, und wenn am Georgstag (23. April) Pilger aus Budenheim
und Finthen zu St. Bernhard auf dem Sandhof
und zur Georgskapelle
pilgerten, war auch der ganze Ort zur Messe mit Predigt vor dem
Kirchlein in der Ebene versammelt. Als 1791 die Pfarrkirche am Dimberg
einem Neubau weichen sollte,
forderten die Heidesheimer gegen den Willen ihres Pfarrers, den
Gottesdienst in die Georgskapelle zu verlegen. Als dann die
französische Besatzung 7 Jahre später auch die
Georgskapelle zum
Staatseigentum erklärte und sie 1806 zur öffentlichen
Versteigerung aufrief, wandten sich Rat und Bevölkerung an den
Präfekten des Departements Donnersberg, Jeanbon St.
André, um einen möglichen Abbruch zu verhindern, da
doch “die Gemeinde Heidesheim schon vor ohndenklichen Jahren
... sich dieser Georgenkapelle in gottesdienstlichen
Ausübungen
bediente ... auch die ganze Gemeinde nach ihrer
religionsgebräuche die behörenden
proceßionen und zwar an der hohen Woche am Maria
Himmelfahrtstage und Feste des hl. Napoleons gehalten
werden”. So blieb die Kapelle erhalten und wurde wiederholt
restauriert bis in die 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. |
 |
 |

|
In
Anknüpfung an die 1000-jährige Tradition
findet seit 1985 wieder jedes Jahr an Pfingstmontag eine
Bittprozession mit Gottesdienst und Flursegen an der Georgskapelle
statt. Dann kehrt die barocke Statue des
Drachentöters Georg aus der heutigen Pfarrkirche, wo sie einen
vorübergehenden Platz gefunden hat, für Stunden an
ihren eigentlichen Platz zurück. Über viele Jahre bot
der
anschließende Frühschoppen in der Gärtnerei
von Hans
Karl Luckas einen willkommenen Abschluss.Dank einer Initiative der
Familie Kipp aus Finthen konnte für Jahre die traditionelle
Käsebrotwallfahrt wieder aufleben. Maiandachten finden wieder
regelmäßig statt, und für Taufen und
Hochzeiten bildet der restaurierte Raum einen idealen Rahmen. Nach der
geplanten Neuanlage des Feldweges könnten kleine Konzerte und
Matinéeveranstaltungen zu einem
selbstverständlichen Fixum im
Vereinskalender der Gemeinde werden.
|
|
|