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350 JahreSchule

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Was Hänschen nicht lernt ...
350 Jahre Schule in Heidesheim 
Neben der Schäferschule war vor allem die alte Mühlschule über Jahrzehnte die erste Adresse für die Heidesheimer Schuljugend von der Jahrhundertwende bis 1960.

Die Fotos der Schuljahrgänge, die hier exemplarisch ausgewählt wurden, spiegeln in untrüglicher Weise ihre Zeit wieder.


Jahrgang 1889
Es ist das zur Zeit älteste Schulfoto und zeigt wahrscheinlich die Abschlussklasse des Jahrgangs. Aus besonderem Anlass haben die Jugendlichen ihre für die Zeit typische Sonntagskleidung angezogen. Auffallend sind die knöchellangen, meist dunklen Röcke und die hohen Schnürschuhe. Vereinzelt tauchen jetzt schon die großen Kragen auf, die sich in den kommenden Jahren immer mehr durchsetzen werden. Habitus und Gesichtsausdruck gleichen eher dem von Erwachsenen. Was hier gilt, hat auch für die folgenden Fotos Gültigkeit. Den Schülern, Kindern oder Jugendlichen, blieb keine Zeit, Kind zu sein. Kindheit galt nicht als eigenständiges, vollwertiges Lebensalter. Die Lebensumstände waren zu ernst. Der strenge, wenig kindgemäße Ausdruck auf den Fotos der Zeit wird bei den Mädchen durch das streng nach hinten gekämmte, fest am Kopf anliegende Haar unterstrichen. Um diese Frisur zu erreichen, wurden die Haare vor dem Kämmen angefeuchtet und anschließend auf dem Rücken zu Zöpfen geflochten zusammen gehalten.

Jahrgang 1897
Zur Schonung der Kleidung tragen die meisten jetzt eine Schürze. Es wurde nicht so oft gewaschen. Waschen war umständlich und die Methoden der Reinigung bedeutend robuster und für den Leinenstoff auch weniger "bekömmlich".

Jahrgang1899
Lehrerin Harrach war als äußerst streng und hart verschrien. Dem entspricht der eingeschüchtert wirkende Gesichtsausdruck der Kinder, die hier entsprechend der Haupttugenden der Zeit diszipliniert und sittsam aufgereiht wurden. Die Jungen tragen wadenlage Hosen und genagelte Schuhe. Ihre ausnahmslos dunkle, für heutige Verhältnisse wenig kindgemäße Kleidung fällt auf. Der weitestgehend kahle Haarschnitt war eine vorbeugende und wirksame Art gegen die allgemein grassierende Läuseplage.

Jahrgang 1900

Jahrgang 1913
Auch hier haben die Viertklässler der ersten Reihe ihre Arme wie auf Kommando verschränkt. Im Einklang mit der nationalen Politik tauchen hier schon einige Matrosenhemden auf, die sich zu einer Dauermode (Bleyle!) Über viele Jahre/Jahrzehnte entwickeln wird. Dem Kommandoton der Lehrerin, Fräulein Spray, entspricht die soldatische Aufreihung der eingeschüchterten, verängstigten Kinder, so dass die Mädchen der ersten Reihe eher verkrampft eine Faust ballen als ihre Hände in den Schoß zu legen. Kaiserzeit.

Jahrgang1925
Jahrgang 1924       
Was für ein Unterschied. Eine fühlbar neue Zeit ist gekommen, in der Jugendliche sich sichtlich wohl fühlen. Das Foto wirkt wie eine Befreiung, wie ein Aufbruch in eine auch pädagogisch andere Zeit.
Nur Kinder, die sich auf die Schule freuen. Neben den Zöpfen überwiegen jetzt fesche Bubikopffrisuren.

Jahrgang 1925
Der erste Schultag von Tini Wingenfeld. Das schöne Erinnerungsfoto ist schon etwas Besonderes, denn großes Getue um den ersten Schultag war in Heidesheim nicht üblich, und Schultüten kannte man bestenfalls von Glückwunschkarten her. In Heidesheim wurden sie erst in den 1960-er Jahren üblich. Einer der ersten Jahrgänge von Lehrer Sturm, der 1920 nach Heidesheim kam.
2. Reihe, 7. Schülerin von links ist Tini Wingenfeld, die uns auf dem Einschulungsfoto schon begegnet ist, einige Jahre später.
Auch Heidenfahrt hatte eine eigene Schule. Zur Zeit stehen uns nur 2 Fotos zur Verfügung, und das Lehrerpult, das zur Eröffnung der Ausstellung vorgestellt wurde, ist wieder in seiner heimatkundlichen Privatsammlung.
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